Piz Fliana 3281m
Am Wochenende 18.-19. Juni konnten wir den 35 Grad Sommerhitze im Flachland entfliehen und durften zwei wunderschöne Tage im Unterengadin geniessen.
Am Samstag ging es mit Zug und Postauto nach Guarda Cumün, wo wir uns auf den Weg über die Alp Sura und Lai Blau zur Tuoihütte machten. Kurze Hosen waren sehr zu empfehlen. Unterwegs trafen wir auf Anette und sind sogar noch auf den Hund gekommen. Anette brachte nämlich ihre liebenswerte Hündin Heya mit. Nun war unsere Gruppe komplett; Dani, Jürg, Judith, Fabian, Gabriel, Sandro, Annette, Heya und ich. Heya hat Dani sofort als Anführer anerkannt und blieb ihm dicht auf den Fersen. Alle freuten sich auf eine Abkühlung mit einem Sprung oder Schwumm im Lai Blau. Einigen genügte es dann trotzdem, nur den kleinen Zeh ins türkisblaue, klare und eisige Wasser zu halten. Judith drehte entspannt ihre Runden im See. Wahnsinn.
In der Tuoihütte liessen wir uns mit frischgebackenem Kuchen und der Sonne auf der Terrasse verwöhnen. Später instruierte uns Dani uns über sein morgiges Vorhaben, wie wir den Piz Fliana erklimmen werden.
Nach einer warmen und ruhigen Nacht machten wir uns um 5.00 Uhr auf zur Plan Rai (Heya blieb in der Hütte beim lieben Hüttenwart Christian). Von dort aus erreichten wir nach einem kurzen Aufstieg das Schneefeld des Gletschers, welches wir mit Steigeisen und Pickel querten. Der Einstieg auf die Route im Felsen war etwas aufregend, jedoch mit Danis Hilfe für alle machbar. Aufpassen mussten wir fast auf der ganzen Tour, wegen dem losen Gestein... die Klimaerwärmung lässt grüssen. Weiter folgten wir dem Nordwestgrat bis zur Schlüsselstelle. Etwa 10m leichte Kletterei erwartete uns, mit einem kleinen etwas schwierigen Absatz, wo lange Extremitäten hilfreich gewesen wären. Dank Danis Kompetenz, gutem Zureden und Hilfe der ganzen Gruppe (ihr wart wirklich alle mega toll!) habe es auch ich, als beinahe blutige Hochtourenanfängerin, über die Schlüsselstelle geschafft. Ab jetzt ging es über den aussichtsreichen Nordwestgrat (ich an Danis kurzer Leine, die anderen konzentriert und selbstständig) bis auf den Gipfel, wo alle entspannt, ihr Brötli und die fantastische Aussicht auf die Engadinergipfel und die Silvretta geniessen durften.
Der Abstieg folgte südlich über das Schuttfeld. Die Wegfindung war etwas erschwerlich, da keinerlei Wegspuren sichtbar waren. In einer Rinne seilte uns Dani ab. Dann gings nur noch abwärts über Schutt und Schneefelder und wir waren froh, als wir endlich rote Wegpunkte und Steinmandli fanden, die uns das letzte Stück der Tour zur Tuoihütte zeigten. Da wir etwas Verspätung hatten, hielten wir die Pause in der Hütte eher kurz und flitzten dann durch die wunderschöne engadiner Alpenlandschaft mit den Trottinetts nach Guarda. Ich denke, dass ich nicht als Einzige Gotten froh um die Trottis war, die uns den langen Marsch ins Dorf ersparten.
Danke Dani für die tolle Tour!
Bericht: Monika Huber