Bericht zur Tour
Autor
Kurt Gnehm
Erstellt am
03.05.2024 22:53
Letzte Änderung
03.05.2024 22:53
Tourenbericht

Durchführen - Verschieben - Absagen? Die quälende Frage für den Tourenleiter war wieder einmal höchst aktuell. Die Wetterprognose wechselte fast stündlich. Wenigstens war dank Föhn und warmen Temperaturen die Schneesituation entspannt. In der Ostschweiz bläst der Föhn aus dem Zigerschlitz häufig noch ein paar Stunden länger als angekündigt; also "den Mutigen gehört die Welt" sollte sich wieder einmal bewahrheiten.
Beim Einsteigen im Thurgau verspürten die einen bereits Regentropfen, währenddessen sich im Linthgebiet dank einem Föhnfenster die Sonne zeigte. Das Trüppchen mit 10 Unentwegten sammelte sich von Umsteigeort zu Bushaltestelle und spätestens in Eschenbach waren wir komlett.
Im Atzmännig startete unsere Tour mit einem längeren Asphaltstrassenstück, doch angeregtes Plaudern liess uns den harten Untergrund vergessen. Im Chamm packten die meisten die Wanderstöcke aus, denn nun folgte der steile Aufstieg zur Hand. Wo noch vor zwei Tagen Schnee lag, trafen wir nun grüne Wiesen an. Mit Eintritt in den Wald begann die spannende Nagelfluh-Gratwanderung. Zum Glück waren Boden und Baumwurzeln schon gut getrocknet. Andernfalls wäre die Route zu riskant und hätte uns zur Alternative der Hinteren und Vorderen Töss entlang gezwungen.
Immer stärker siegten Föhn und Sonnenschein und hielten die angesagte Störung im Westen zurück, sodass wir bald einmal unser Tenue erleichtern durften. Nach 1 3/4 Stunden und einigen anspruchsvollen Stellen erreichten wir das Gipfelplateau, wo wir uns eine Rast gönnten. Diese durfte nicht allzu lange sein, denn unterdessen war die Sonne vom Saharastaub und den aufziehenden Wolken verhüllt und der Föhn schwächelte.
So nahmen wir die Höhenwanderung via Schwarzenberg und Farnergrind zur Farneralp unter die Füsse. Die Alpbeiz war wegen einem Wirtewechsel noch geschlossen aber der wunderschöne Picknickplatz mit toller Aussicht in die Alpen und zum Zürichsee entschädigte uns für alle Strapatzen. Zudem hatte der Föhn sich einen Ruck gegeben und den Wolkenvorhang nochmals weggeblasen. Um ein Uhr suchten wir den schlecht markierten Abstieg hinunter nach Ger. Von dort folgten wir im Sagenraintobel dem Schmittenbach bis hinunter nach Wald. Der auffrischende Westwind liess uns schneller laufen, sodass wir trocken das Café Majoka erreichten. Erst nach der wohlverdienten Einkehr war es endgültig geschehen um den Föhn und es entlud sich ein heftiges Gewitter auf unserem Weg zum Bahnhof. Dort trennten sich unserer Wege und mit sehr schönen Erinnerungen und voller Dankbarkeit für das Wettergeschenk traten wir die Heimfahrt an.